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Hohlvenenkompression als Ursache verschiedener Herzrhythmusstörungen

Vorwort


Ich möchte mit meinen Ausführungen beweisen, dass Extrasystolen und andere relativ harmlose Herzrhythmusstörungen, keinesfalls nur eine Laune der Natur sind, sondern zu einem wirkungsvollen Schutzsystem unseres Körpers gehören.

Das „Vena-cava-Kompressionssyndrom“ z.B., ist in der Medizin fast nur als Herz-Kreislaufstörung in Verbindung mit einer Schwangerschaft bekannt. Dabei wird die zum Herzen führende Vena-cava-inferior (untere Hohlvene), durch die immer größer werdende Gebärmutter, gegen die harte Wirbelsäule gedrückt und dabei verengt.
Verdauungsprobleme und andere raumfordernde Konstellationen im Bauchraum, die zum Abdrücken der Vene führen könnten, sind dagegen für die meisten Kardiologen als Ursache kaum relevant.

Fazit ist jedenfalls!
Wenn die Blutrückführung aus der unteren Körperhälfte zum Herzen gestört oder unterbrochen wird, ist es für das Herzkreislaufsystem ein Notfall.

Es steuert sofort einem solchen verminderten venösen Rückstrom entgegen und versucht mit einem geeigneten Rhythmus, das im Herzen noch ankommende Blut, so effektiv wie möglich zu pumpen. Dies kann z.B. auch mit einer absoluten Arrhythmie - also mit Vorhofflimmern sein. Rhythmusstörungen sind es in so einem Fall paradoxerweise nicht mehr, eher Rhythmusanpassungen.
 
Es gibt eine Fülle von Sofortreaktionen, die vom Kreislaufzentrum im Gehirn ausgelöst werden, wenn Dehnungsrezeptoren so einen „Reduced venous return“ melden. Dies ist sinnvoll, weil es auch eine Fülle von Möglichkeiten gibt, wie es zu Vena-cava-Kompressionen kommen kann.

Gefährdet sind hierbei nicht nur Schwangere, sondern alle Menschen beiderlei Geschlechts vom Säugling bis zum Greis - alle diejenigen, deren untere Hohlvene in bestimmten Situationen besonders leicht komprimiert werden kann.

Ich habe diese plausiblen Zusammenhänge erkannt und zu dieser Hohlvenenkompressionstheorie zusammengefasst. Ich muss aber dazu sagen, dass ich in keiner Weise medizinisch ausgebildet bin. Die Erfahrungen von hunderten ebenfalls Betroffenen in Internetforen, etc., garantieren meinen Ausführungen ein hohes Maß an Realität.

Fast alle hier beschriebenen Varianten von Hohlvenenkompressionen habe ich selbst erlebt und ich sehe die daraus resultierenden somatischen Reaktionen, die in Form von Extrasystolen und anderen relativ harmlosen Rhythmusstörungen auftreten können, nicht als Bedrohung. Vielmehr sind es für mich wichtige Symptome zur Verhinderung und Abschwächung mechanischer Blockierungen des venösen Rückstroms. Größtenteils mechanisch, werden diese Blockierungen dann auch beendet.

Dass es in diesem Zusammenhang auch zu dramatischen Ereignissen kommen kann, wie bspw. dem „plötzlichen Kindstod“ und dem „plötzlichen Herztod“, ist eine logische Schlussfolgerung von mir (siehe Pkt. 5.2).

Wenn man diese Zusammenhänge etwas genauer unter die Lupe nimmt, weiß man auch, warum fast jeder Mensch Extrasystolen hat und wie wichtig sie für die Durchlässigkeit der unteren Hohlvene sind. Wird doch damit die unabdingbarste Voraussetzung der Herztätigkeit am Tag und in der Nacht abgesichert. Eine Hohlvenenkompression mit vermindertem Blutrückstrom zum Herzen, kann zu jeder Zeit und bei allen Körperhaltungen eintreten.

Der Hauptgrund für solche Einengungen ist meist ein durch Verdauungsgase aufgeblähtes Organ im Oberbauch, das die senkrecht nach oben verlaufende untere Hohlvene gegen die Wirbelsäule drückt.
Schon geringste Kompressionen dieser herznahen und fast drucklosen 3 cm dicken Vene, können zu sofortigen Druckdifferenzen im rechten Herzvorhof führen, was von den dort befindlichen Dehnungsrezeptoren als Gefahr eingestuft wird.

So lange die Vorhöfe noch gefüllt werden, löst das Kreislaufsystem nun Extrasystolen aus und schickt somit kräftige Pulswellen in die Bauchschlagader. Auf diese Weise werden heftige Erschütterungen erzeugt, mit denen die parallel zur Aorta verlaufende untere Hohlvene aus ihrer Umklammerung aufgeblähter Oberbauchorgane befreit werden soll. Wenn sich dabei die Gasblase im z.B. querverlaufenden Dickdarm löst und weiter wandert, könnte das Problem schon behoben sein.

Es gibt viele unscheinbare Symptome, die auf eine Hohlvenenkompression hinweisen und die sich in bestimmten Fällen bis zum Vorhofflimmern steigern können. Genauso viele Abwehrmechanismen hat die Evolution aber auch bereitgestellt, um den Menschen vor diesem gefährlichen Zwischenfall zu bewahren – dem Blutmangel vor dem Herzen.

Hohlvenenkompressionstheorie
1. Einleitung

Extrasystolen gehören zu den häufigsten Gründen, eine kardiologische Praxis aufzusuchen.

Sie sind, wie ich behaupte, Teil eines ausgeklügelten Schutzsystems unseres Körpers, welches den Blutkreislauf in speziellen Notsituationen aufrechterhält.

Eine solche Situation tritt beispielsweise ein, wenn die untere Hohlvene im Oberbauchbereich abgedrückt wird oder auch beim Abknicken, Zerren und Verdrehen der Vene direkt am rechten Herzvorhof.

Diese Komplikation bedeutet eine ernste Gefahr für den gesamten Blutkreislauf, da innerhalb von Sekunden ein lebensbedrohlicher Blutmangel eintreten kann.

Auf diese Druckschwankungen reagieren die im rechten Vorhof befindlichen Dehnungsrezeptoren sehr empfindlich. Sie melden an das Kreislaufzentrum im Gehirn dieses Blutdefizit vor dem rechten Herzen, das in den meisten Fällen durch aufgeblähte Organe im Oberbauch entsteht.

Daraufhin löst die zentrale Kreislaufsteuerung Extrasystolen aus, mit denen über die Aorta starke Pulswellen in den Oberbauch gepumpt werden. In der Regel wird durch diese Erschütterungen eine durch Blähungen abgedrückte untere Hohlvene wieder befreit, bzw. der Betroffene ändert wenigstens seine momentan ungünstige Körperhaltung. Bleibt der venöse Rückstrom weiterhin gestört, weil die Flatulenzen zu fest sitzen oder die Hohlvenenkompression andere Ursachen hat, ändert das Herz dann sofort den Rhythmus.

Vom Sinusrhythmus abweichende Herzschlagfolgen werden fälschlicherweise als "Rhythmusstörungen" bezeichnet, obwohl sie in so einem Fall lebensrettend sein können.
So können zur Schadensabwehr und zur Warnung ausgelöste Extrasystolen noch nebenbei genügend Blut pumpen. Auch Tachykardie, Bradykardie oder Vorhofflimmern, können bei so einem Notfall helfen, das „noch“ zur Verfügung stehende Blut, so rationell wie möglich in den Kreislauf zu pumpen.

Es gibt kaum eine andere Alternative in so einem Fall, denn wie sonst sollte die Störung vor dem rechten Herzen - bei der ja eine Ohnmacht droht - beseitigt werden? Dies ist die einzig sinnvolle Erklärung für das häufige Auftreten solcher relativ harmloser "Herzrhythmusstörungen".

2. Entstehung von Hohlvenenkompressionen mit vermindertem venösen Rückstrom

Bei bestimmten Körperhaltungen und Bewegungen, kann die untere Hohlvene nahe dem Herzen durch aufgeblähte benachbarte Organe abgequetscht werden. Aber auch durch krummes Sitzen vor dem Computer oder im Auto und durch Beugen, Bücken, Hocken, Strecken usw., kann es zu einem gestörten Blutrückfluss zum Herzen kommen.

Doch selbst durch opulente Mahlzeiten, Luftschlucken, schnelles Sprechen, herzhaftes Lachen, Niesattacken, Frieren, Würgen und Erbrechen, d.h. einfach durch alles, was das Zwerchfell und andere Bauchmuskeln anspannt und die Platzverhältnisse im Bauchraum negativ beeinflusst, kann der venöse Rückstrom massiv beeinträchtigt werden.

Eine Häufung solcher Ereignisse scheint das Liegen auf der linken Seite zur Folge zu haben, was ursächlich möglicherweise durch die Lageveränderung der schweren Leber zurückzuführen ist. Diese ist verwachsen mit der unteren Hohlvene und könnte solche Abknickungen im Oberbauch verursachen. Durch die Nähe zum Herzen gibt es kaum noch eine Pufferung bis zum rechten Vorhof, sodass schon kleinste Druckunterschiede herzwirksam werden. Außerdem behindert Linkslage die Magenentleerung, weil dabei der Bereich Magenausgang - Zwölffingerdarm besonders eingeengt wird. Dort befindet sich auch die untere Hohlvene.

Bei bereits schon kritischem Platzmangel im Bauch, können durch bloße Anspannung der Bauchmuskeln, innere Organe gegen die untere Hohlvene gedrückt werden. Den gleichen Effekt kann ein tiefes Einatmen haben, wenn sich das Zwerchfell mit der daran verwachsenen Hohlvene in den Bauch hinein wölbt und durch die Zugkraft an der Vene, das Herz verlagert oder verdreht wird. Das wäre das Gegenstück zum Zwerchfellhochstand, also dem Roemheld-Syndrom, das in der Medizin schon angekommen ist.

An Fehlbildungen der unteren Hohlvene, die etwa bei 5% der Bevölkerung vorkommen, muss auch gedacht werden. Außerdem können Verwachsungen mit benachbarten Organen zu Bewegungseinschränkungen und somit auch zu Blockaden führen.

Durch in der Nahrung aufgenommenes und auch durch vielerlei andere Vorgänge im Körper angehäuftes Histamin, werden Voraussetzungen geschaffen, dass solche hier beschriebene Vorgänge entstehen können (Verdauungsstörungen – Blähungen). Da Histamin die glatte Muskulatur der Hohlorgane kontrahiert, könnten sich auch die Hohlvenen verkrampfen und verengen.

3. Reaktionen des Kreislaufzentrums auf die Rückflussstörungen

Durch Kompression der unteren Hohlvene wird der Blutrückstrom zum Herzen gestört. Sofort melden die in der unteren Hohlvene und im rechten Herzvorhof befindlichen Dehnungsrezeptoren an das Kreislaufzentrum des Gehirns den zentralen Blutmangel. Wie sensibel diese Drucksensoren reagieren, bestimmen auch Bedingungen, ob sie durch aggressive Stoffe im Blut (Alkohol, CO² und toxische Blutgase, etc.) vorgeschädigt sind oder wie sie zum aktuellen Zeitpunkt gerade gereizt, bzw. durch Adrenalin aufgeputscht werden.

Wenn Reizstoffe die Darmwand in Richtung Blutkreislauf passieren, gelangen sie unweigerlich in die untere Hohlvene und in die Herzvorhöfe, wo sie die dort befindlichen Dehnungsrezeptoren sensibilisieren können. Das kann dann schon bei minimalen Druckschwankungen zu Fehlalarmen führen. Extrasystolen und andere Reaktionen des Kreislaufsystems könnten die Folge sein.

Weil diese Störungen hauptsächlich durch Gasblasen im Darm entstehen, versucht das Herz erst einmal mithilfe von Extrasystolen im Bauchraum Pulswellen zu erzeugen, um mit diesen Erschütterungen eine mögliche Blockade zu lösen. Das Gleiche wird erreicht, wenn wir uns durch den Extraschlag erschrecken und dadurch unsere Körperhaltung ändern oder aufspringen.

Darum hört man oft bei Extrasystolen kurz nach der Pulswellenerschütterung laute Bauchgeräusche durch wandernde Gasblasen.

Wie sollte eine gequetschte Hohlvene sonst noch befreit werden? Wenn der Betroffene schläft oder schon ohnmächtig ist, wäre es doch die einzige Möglichkeit. Ein Kleinkind in so einer Situation, ist nur auf die Selbsthilfe des Körpers angewiesen.

Solche Rückflussbehinderungen beginnen schleichend. Der Betroffene merkt oft noch gar nichts von diesem Blutmangel, da sprechen die Dehnungsrezeptoren schon darauf an.

Die Saugwirkung der rechten Herzkammer erzeugt einen gewissen Unterdruck im rechten Vorhof und in den Hohlvenen, also im Messbereich dieser Rezeptoren. Es ist damit ein Notfall, denn innerhalb kürzester Zeit könnte eine Ohnmacht drohen.

Das Herz kann aber nur so viel Blut durch den kleinen und den großen Kreislauf pumpen, wie im rechten Vorhof im Augenblick gerade ankommt und keinen Tropfen mehr.

Also muss es das wenige Blut so effizient wie möglich einteilen, um die Blutversorgung so gut es geht aufrecht zu erhalten. Das kann auch bedeuten, dass das Herz aus rationellen Gründen mit einer sehr hohen Frequenz schlagen muss, um jeweils nur eine kleine Menge Blut zu pumpen (Tachykardie) oder mit einer sehr niedrigen Frequenz, aber dafür mit vollen Kammern (Bradykardie). Auch eine absolute Arrhythmie, also Vorhofflimmern kann sinnvoll sein, wenn immer nur das Blut gepumpt wird, was gerade verfügbar ist. Aber auch die zur Selbsthilfe ausgelösten Extrasystolen fördern genügend Blut, auch wenn sie als Bigeminus auftreten.

Der Sinusrhythmus wirkt sich bei solchen ungleichmäßigen Rückflussverhältnissen störend aus, da er den Füllstand der Vorhöfe und Kammern nicht berücksichtigt.

Ein Luftschnorcheln wie bei einer Kreiselpumpe, die nicht genügend Wasser zur Verfügung hat, ist ja nicht möglich. Also "nuckelt" das Herz bei jeder stattfindenden Kontraktion an diesem dicken Blutschlauch, was dann bis in den Bauch hinein zu spüren ist. Der dabei auftretende gewisse Unterdruck begünstigt regelrecht das weitere Verengen der Vene.

4. Persönliche Beobachtungen

4.1 Mein krabbelndes - zappelndes Gefühl zwischen Bauchnabel und Brustbeinknorpel, was bei mir seit 30 Jahren Vorhofflimmerattacken ankündigt, ist sicher dieses auf die Hohlvene übertragene Saugvibrieren.

Weiche Knie, als Zeichen einer Kreislaufschwäche, verspüre ich immer sofort beim Auftreten dieses Gefühls. Durch sofortige tiefe Fingerdruckmassage von rechts oben nach links unten an dieser Stelle, kann ich eine Steigerung bis zum Vorhofflimmern in den meisten Fällen verhindern. Abgehende Gasblasen im Darm bringen sofort Erleichterung. Wenn das Vorhofflimmern ausgelöst ist, hilft die Massage nicht mehr.

Die ungünstigen Druckbedingungen in den Vorhöfen bessern sich dann aber während dieser absoluten Arrhythmie nicht und deshalb unterhält sich das Vorhofflimmern selbst. Erst wenn die neuen Druckverhältnisse in den Vorhöfen als Norm gelten oder zufällig mal eine verhältnismäßig normale Phase kommt, schalten die Dehnungsrezeptoren den Alarm ab und der Sinusrhythmus, der auf immer volle Vorhöfe angewiesen ist, kann sich wieder durchsetzen.

Aber auch Stress fördert Vorhofflimmern, weil dabei Adrenalin ausgeschüttet wird und das wiederum sensibilisiert die Dehnungsrezeptoren.
Da Vorhofflimmern auch Stress ist, sinkt der Adrenalinspiegel im Blut kaum und es unterhält sich quasi selbst. Wenn das Adrenalin dann mal weniger wird, weil man abgelenkt ist bzw. man schläft, hat der Sinus wieder eine Chance.

Dies wären doch Erklärungen auf die Fragen, warum es Vorhofflimmern gibt, warum es unterschiedlich lange anhält und warum es spontan wieder aufhört?

4.2 Ich habe ein spezielles Schema erkannt, nach dem aus diesem unverwechselbaren kribbeligen Bauchgefühl heraus, welches Vorhofflimmern ankündigt, ein Notrhythmus entsteht, also von einer blockierten unteren Hohlvene ausgehend.

Wenn während einer beginnenden, fast noch unbemerkten Blockierung der unteren Hohlvene, aus irgendeinem Grund (Angst, Schreck, Anstrengung, heftige Bewegungen, Adrenalinstoß) die Pulsfrequenz steigt, so kommt es spontan zu diesem Notrhythmus in Form von Extrasystolen, Bradykardie, Tachykardie oder Vorhofflimmern.
Durch die Erhöhung der Herzfrequenz und die größere Saugwirkung, verringert sich noch mehr der venöse Druck im Messbereich der Dehnungsrezeptoren und erleichtert zusätzlich auch noch das weitere Zusammendrücken der Hohlvenen. Ein Teufelskreis also.

4.3 Die dabei auftretende Dyspnoe mit subjektiv empfundener Atemnot bzw. erschwerter Atmung, passt auch zu allen anderen Arten von Hohlvenenkompressionen. Die Betroffenen empfinden dabei den Blutmangel als Sauerstoff- bzw. Luftdefizit.

Beim Mittagsschlaf nach üppigen Mahlzeiten, auf der linken Seite liegend, ist es in der Phase des Wegdösens bei mir schon öfters zu so einer Situation gekommen.

Dabei empfinde ich im Halbschlaf extreme Atemnot, wobei Atemintensität und Herzfrequenz erheblich ansteigen. Durch die intensivere Atmung wird das Problem nicht behoben, doch ein Lagewechsel auf den Rücken nach dem Erwachen bringt sofort Erleichterung.

Wenn nachts im Schlaf bei Linkslage die Hohlvene abgedrückt wird, beginnt ein Alptraum mit Erstickungsängsten. Auch vorgetäuschte laute Geräusche sollen uns wecken bei steigendem Adrenalinspiegel im Blut. Diese Mischung könnte doch dafür verantwortlich sein, dass Vorhofflimmern verhältnismäßig oft nachts ausgelöst wird.

4.4 Täglich werde ich an diese „Hohlvenenkompressionstheorie“ erinnert, wenn ich beim Auslösen von Extrasystolen eine Analyse mache, warum ausgerechnet zu dieser Zeit wieder solche Exemplare durch die Adern schießen. Ich finde fast immer zugehörige Parallelen, die mir einen Zusammenhang mit dieser Theorie bestätigen.

Eindeutig sind bestimmte Körperbewegungen (meist nach links!), bei denen unwillkürlich Extrasystolen und ein leichtes Schwächegefühl ausgelöst werden. Eindeutig ist auch, dass fast immer unmittelbar danach Gasblasen im Magen oder Darm hörbar und fühlbar weiterwandern, was dann sofort irgendwie Erleichterung bringt. Immer wird es auch begleitet von diesem krabbelnden – zappelnden Gefühl zwischen Brustbeinknorpel und Bauchnabel.

Gerade dieses Gefühl verspüre ich schon mehr als 30 Jahre unmittelbar vor Auslösung von paroxysmalem Vorhofflimmern. Die ersten Jahre traten diese Episoden, die mitunter wochenlang anhielten, nur nach jeder Art von Würgen und Erbrechen auf. Dabei spielte es keine Rolle, wie ich im Laufe der Zeit bemerkte, ob ich vorher Alkohol getrunken hatte oder nicht.

Hierbei könnten doch auch die Hohlvenen direkt am Herzen durch die intensiven Zwerchfellkontraktionen abgeknickt worden sein. Immer mehr stellte sich heraus, dass Verdauungsstörungen mit Blähungen beteiligt sind.

Seit ich dieses unverwechselbare Gefühl im Oberbauch als Vorboten identifiziert habe und sofort bei dessen Auftreten mit einer speziellen Massage an dieser Stelle beginne, kann ich Vorhofflimmern verhindern.

Solche Vorboten gibt es aber fast noch jeden Tag, je nachdem was ich gegessen habe und wie gesund gerade mein Verdauungstrakt ist.

Ohne mein Insiderwissen und die Fähigkeit, zum richtigen Zeitpunkt zu handeln, hätte ich bestimmt schon lange permanentes Vorhofflimmern.

5. Nebenbetrachtungen

5.1 Ich meine also, dass Extrasystolen, neben Blut pumpen auch noch die Fähigkeit haben, das Kreislaufsystem effektiv zu schützen.

Gibt es möglicherweise nur deshalb die unterschiedlichen Extrasystolen SVES - vom Vorhof oder VES - von der Kammer ausgehend, weil sich in den Vorhöfen und in den Kammern solche Sensoren befinden, also je nachdem wo der Notfall bemerkt wird? 
 
5.2 Es gibt mysteriöse Ereignisse, wo diese Theorie durchaus auch zutreffen könnte wie z.B. beim noch immer rätselhaften "plötzlichen Kindstod". Hat man schon mal ins Kalkül gezogen, ob die Ursache nur der aufgeblasene Magen oder Darm war, der die untere Hohlvene blockiert hat? Oder hat möglicherweise ein Arm des Kindes, auf dem es bei Bauchlage gelegen hat, diese Wirkung noch verstärkt? Keiner weiß es genau, aber auf dem Bauch sollen bei solchen Ereignissen die meisten Babys gelegen haben. Im Nachhinein wird man kaum eine konkrete Ursache finden.

Sicherlich ist es auch sehr schwierig, im akuten Stadium eine schnelle Diagnose zu stellen, denn wie misst man die Druckverhältnisse in dieser Vene mitten im Körper und so kurz vor dem Herzen?

Ein Risikofaktor soll ja sein, wenn sich das Kind schwer wecken lässt. In diesem Fall hilft der natürliche Schutzmechanismus nicht, der wahrscheinlich schon Säuglinge weckt, wenn die untere Hohlvene abgedrückt wird. Dass es auch schon ein vorgetäuschtes starkes Geräusch wie ein Knall, ein Gong, ein Traum usw., wie es im späteren Leben ist, kann man nur vermuten, denn erschrecken tun sich Säuglinge im Schlaf von Geburt an ohne ersichtlichem Grund.

Die Ursache für plötzliches Herzversagen bei jüngeren Menschen und selbst bei Sportlern, kann eine plötzliche Hohlvenenkompression während einer hohen Belastung sein. Dabei wird das Kammerflimmern ausgelöst, weil die Vorhöfe schon zu leer sind, um noch Pumpaktionen durchführen zu können.
Ein bisher noch nicht erkannter positiver Effekt der Defibrillation und der Herzdruckmassage in so einem Fall könnte sein, dass die dabei auftretenden heftigen Erschütterungen auch das Abdrücken der Hohlvene im Oberbauch beenden.

5.3 Bisher sprach ich hauptsächlich von Dehnungsrezeptoren im Einzugsbereich des rechten Vorhofs. Ein dort auftretender Blutvolumenmangel überträgt sich aber zwangsläufig auch auf den linken Vorhof, weil das über die 4 Pulmonalvenen zurückfließende Blut nur die Menge sein kann, die vom rechten Herzen gepumpt wurde. Ein einmal aufgetretenes Blutdefizit ist also dort ebenso spürbar und von den dort befindlichen Dehnungsrezeptoren auch ebenso messbar.

Könnten etwa bei einer Katheterablation mit Isolation der Pulmonalvenen solche Sensoren irrtümlicherweise mit verödet werden oder sind sie sogar Ziel des Engriffs? Vorhofflimmern würde dadurch möglicherweise mit verhindert, aber im Rahmen meiner Theorie auch mit verhängnisvollen Folgen.

5.4 Wenn ein Sturmtief aufzieht, wird durch Druckdifferenzen auch eine negative Volumenänderung in den Hohlvenen erzeugt, was von den Dehnungsrezeptoren als Gefahr eingestuft wird. Könnte das nicht ein Teil der Wetterfühligkeit sein, denn Extrasystolen schießen bei Sturmtiefs vermehrt durch die Adern. Das Gleiche tritt im Flugzeug ein, wenn der Kabinendruck so angeglichen wird, wie der Luftdruck außen in etwa 2000 Meter Höhe wäre. Magen und Darm blasen sich dort bei Blähungen um 30% mehr auf als am Boden.
 
5.5 Solche mechanischen Behinderungen des venösen Rückstroms zum Herzen ähneln sehr der „Orthostase-Reaktion“ bzw. der „Orthostatischen Hypotension“, wo das Blut aber nur durch die Schwerkraft in den Beinvenen versackt.

Das Phänomen, dass größere Menschen eher an Extrasystolen und Vorhofflimmern erkranken als kleinere, könnte doch auch durch die dabei entstehenden Druckdifferenzen in der Hohlvene und im rechten Herzvorhof begründet sein. Die untere Hohlvene und das Herz liegen durch die längeren Beine auf einer höheren Ebene. Durch den in Herznähe somit herrschenden niedrigeren Innendruck durch die Schwerkraft, wird die untere Hohlvene leichter verformt.

5.6 Bei einem gleichzeitigen Auftreten von Extrasystolen und Husten, wie es schon öfters beschrieben wurde, könnte der Husten die gleiche Aufgabe haben wie die Extrasystolen, nämlich Erschütterungen hervorzurufen. Bei Katheterablationen werden oftmals auch Husten und Zwerchfellkontraktionen ausgelöst, wenn bestimmte Vorhofareale gereizt werden. Diese Rezeptoren könnten zur Auslösung von Husten und Extrasystolen dort lokalisiert sein. Irrtümlich wird nach meiner Meinung vermutet, dass Extrasystolen Husten auslösen.

Wenn jemand auf Druckschwankungen im rechten oder linken Vorhof empfindlich reagiert (Dehnungsrezeptoren), so kann es nach meiner Hohlvenenkompressionstheorie zu spontanen Gegenregulationen des Kreislaufsystems kommen. Mit Erschütterungen von Extrasystolen und Husten könnten mechanische Blockaden der Hohlvenen „freigeschüttelt“ werden. Was gäbe es sonst noch für eine Alternative, wenn derjenige schon ohnmächtig ist, schläft oder ein Kleinkind ist? Deshalb lösen meiner Meinung nach, nicht die Extrasystolen den Husten aus, sondern Dehnungsrezeptoren lösen über das Kreislaufzentrum Extrasystolen, Zwerchfellkontraktionen und Husten aus.

5.7 Das Krankheitsbild „Roemheld Syndrom“ favorisieren viele Patienten in den Arztpraxen als Ursache ihrer Herz-Kreislaufbeschwerden und das besonders durch die Assoziation von Herzsensationen mit gastrointestinalen Begleitsymptomen. Es wird von den meisten Ärzten als Ammenmärchen bezeichnet und ist, in Verbindung gesehen mit meiner „Hohlvenenkompressionstheorie“, tatsächlich ein populärer Irrtum.

Ich sage: “Dieses Geschehen wird nicht, wie behauptet wird, neuronal durch Reflexe vermittelt, sondern ist Teil einer akuten Kreislaufstörung.“

Vom Roemheld-Syndrom (gastrokardialer Symptomenkomplex) spricht man bei funktionellen Herz-Kreislaufbeschwerden, wenn überblähte Bauchorgane das Zwerchfell nach oben gegen das Herz drücken und die Herzkranzgefäße dabei durch einen Reflex beeinflusst werden.

Laut Roche-Lexikon; wird das Roemheld-Syndrom durch einen gastrokoronaren Reflex ausgelöst (Magen-Herzkranzgefäße-Reflex), mit linksseitiger Brustkorbbeklemmung (evtl. in die linke Schulterausstrahlend), evtl. auch Schmerzen bis hin zum Angina-pectoris-ähnlichenAnfall; ferner paroxysmale Dyspnoe, Schweißausbruch, Tachykardie, Extrasystolie, Blutdruckabfall.

Es sind keine „funktionellen“ Herz-Kreislaufbeschwerden mehr, wenn erkannt wird, dass sie durch Kompression der herznahen Hohlvenen ausgelöst werden, z.B. durch Überblähung der Bauchorgane. Die Symptome sind identisch mit der Beschreibung im Lexikon unter Roemheld-Syndrom.

5.8 Das „Vena-cava-Kompressionssyndrom“ in der Schwangerschaft hat in der Medizin seine Gültigkeit und ist öfter zu beobachten. Nichts anderes ist diese „Hohlvenenkompressionstheorie“, nur, dass es dabei durch andere Gründe im Bauchraum zu eng wird. Dazu folgende Antwort eines Kardiologen, den ich zu meinen Überlegungen Fragen gestellt habe.

“In der Tat kann die Kompression der Cava - regelmäßig beobachtet werden und das besonders während der Schwangerschaft. - Über einen Mechanismus, den wir "Reduced venous return" (verminderter venöser Rückstrom) nennen, kann es zu einer Bradykardie führen, die ihrerseits bei Unterschreiten einer kritischen Herzfrequenz zum Auslösen von Extrasystolen führt. Zu diagnostischen Zwecken führen wir z.B. Cava-Kompressionen mit einem Ballon zur Ermittlung von Druckvolumenschleifen des Herzens durch. Dabei ist immer das Problem, dass man die Cava-Kompression nicht zu lange ausdehnen darf, da dann ventrikuläre Extrasystolen ausgelöst werden, die die Messung der Druckvolumenschleife unmöglich machen.“

Dies deckt sich mit meiner Theorie, denn das Herz bzw. das Kreislaufsystem kann nicht unterscheiden, ob die Hohlvenenkompression durch benachbarte Organe infolge Blähungen verursacht wird oder durch einen Ballonkatheter. Es versucht mit Extrasystolen-Pulswellen diese Blockade freizuschütteln oder den Betroffenen zur Änderung der momentanen Körperhaltung zu bewegen.

5.9 Die Tatsache, dass sofort nach Auslösung von Vorhofflimmern ein starker Harndrang einsetzt, könnte doch auf eine Blockade der unteren Hohlvene hindeuten. Das Blut staut sich in der unteren Körperhälfte, weil es nicht das Herz erreichen kann. Um einen venösen Überdruck vorzubeugen, wird dem Blut und Gewebe Wasser entzogen und über die Blase ausgeschieden.

6. Gastrokolischer Reflex als Ursache der Hohlvenenkompression

Hier gibt es viele Parallelen zum Reizmagen- u. Reizdarmsyndrom.

Diese starken Kontraktionen des ungefähr 1,5 m langen Dickdarms treten nach dem Essen oder Trinken auf, damit der Dickdarminhalt in den Mastdarm und somit zur Ausscheidung weitergeschoben wird.

Sie werden von Dehnungsrezeptoren im Mund, Speiseröhre und Magen schon beim Essen vermittelt, um zuerst im letzten Abschnitt des Verdauungstraktes Platz für die neue Nahrung zu schaffen.

Bei diesem gastrokolischen Reflex transportiert der Dickdarm seinen Inhalt, ein Gemisch aus dünnflüssigem Kot und Gasblasen, von rechts unten hufeisenförmig über den gesamten Oberbauch nach links unten zum Mastdarm.

Die Verdauungsgase sammeln sich den Naturgesetzen folgend unter erheblicher Druckerhöhung oben im Querkolon, in unmittelbarer Nachbarschaft mit Leber-Galle, Magen, Zwölffingerdarm, Bauchspeicheldrüse, Milz, Zwerchfell, untere Hohlvene und auch dem Herz.

Jedes Heizungsrohr, was unterschiedliche Höhendifferenzen überwindet, hat an der jeweils höchsten Stelle ein Entlüftungsventil. Die dort sich sammelnden Luftblasen können das Leitungssystem verstopfen, weil sie gegen den Auftrieb nicht nach unten transportiert werden können.

Beim Dickdarm ist es ähnlich, wenn die Peristaltik zu gering ist und die Gasblasen immer wieder zur höchsten Stelle aufsteigen und somit nicht mit dem Kot den Ausgang erreichen können.

Dieser anatomische Nachteil hat sich beim Menschen im Laufe der Evolution beim Übergang vom Laufen auf vier Füßen zum aufrechten Gang eingestellt. Auf allen Vieren und im Liegen, wofür unser Verdauungstrakt ja konzipiert wurde, konnten sich kaum Gasblasen irgendwo oben sammeln, weil sich der hufeisenförmige Dickdarm komplett auf einer fast gleichen horizontalen Achse befand - im Gegensatz zum aufrechten Gehen, Stehen und Sitzen.

Dies merken wir am besten, wenn wir mit Blähungen im Dickdarm in die Horizontale gehen, was uns sofort Erleichterung bringt. Liegen auf der linken Seite ist hier aber für Gasblasen auch nicht so günstig, da die abführende linke Hälfte des Dickdarms bis zum Enddarm dabei auch wieder nach unten führt. Durch das Gewicht der anderen Bauchorgane wird so der Dickdarm zusätzlich noch eingeengt.

Gase, die nicht vollständig über die Darmwand resorbiert werden, können den Dickdarm nur sehr schwer Peristaltik-unabhängig verlassen, obwohl sie ständig bei der Verdauung entstehen. Der Druck baut sich im gesamten Dickdarm auf und wird von der Durchlassfähigkeit des Enddarms bestimmt.

Bei einem so aufgebauten Innendruck im Dickdarm verhindert die Ileozäkalklappe ein Zurückfließen von Darminhalt in den Niederdruckbereich Dünndarm. Solange der Druck anhält bleibt dieses Ventil aber zwangsläufig auch für die normale Fließrichtung geschlossen und dies auch für Gasblasen im Dünndarm, die dort nun eingeschlossen sind.

Hierbei staut der Dünndarm zurück bis in den Magen. Durch den Druck des aufgeblähten Dickdarms auf den Magen sind Symptome wie Sodbrennen, Völlegefühl und Aufstoßen erklärbar. Auch das Reizmagen- u. Reizdarmsyndrom würde in diesen Rahmen passen.

Wenn man dann nach einer üppigen Mahlzeit noch stundenlang sitzend verharrt, wird die Anatomie des Dickdarms zur Falle für die Verdauungsgase.

7. Schlusswort Relativ harmlose Kreislaufstörungen wie Extrasystolen treten fast nur in Verbindung mit Verdauungsstörungen auf, die Blähungen und andere Raumforderungen im Oberbauch zur Folge haben.

Oft werden sie ohne ersichtlichen pathologischen Grund ausgelöst und bedürfen daher laut Ärzte auch kaum einer Therapie. Die Diagnose „harmlose Extrasystolen“ passt aber nicht immer zu den gefühlten Störungen der Betroffenen und damit beginnt ein Ärztemarathon.

Wenn diese „Hohlvenenkompressionstheorie“ als richtig bestätigt wäre, würden sicher viele Betroffene ihre Störungen akzeptieren oder sie durch Vermeidungstaktiken, versuchen zu verhindern.

Aber noch gehören Extrasystolen zu unserem Alltag. Sie sind keine Laune der Natur, sondern gehören zu einem selbständig arbeitenden Schutzsystem unseres Körpers.

Gerhard Hortsch
Friedrich-Gottlob-Keller Str. 81
01814 Bad Schandau
E-Mail:  gerh.mail@t-online.de

Aktualisierungen: 08.01.2018 / 01.03.2022 / 07.01.2023 / 15.02.2024

Als Ergänzung habe ich unter >>Fallbeispiele etc.<< noch eine Sammlung von weiteren Zusammenhängen mit dieser Theorie beigefügt. (Link oben links)